Ist Bambus ein nachhaltiges Produkt?
Auch hier gilt erst einmal ein „JA“, jedoch zählen die gleich 5 Punkte, wie zuvor beim Holz aufgeführt.
Damit muss die Eingangsfrage umformuliert werden in: Ist Bambus hierzulande ein nachhaltiges Produkt?
Wie den meisten Leuten bekannt ist Bambus kein Holz, sondern zählt zu den Grasgewächsen. Bambus kann bis 90 cm / Tag wachsen, was gern auf 1 m aufgerundet wird und ein klein wenig in die Irre führt. Es klingt als könne an einer Stelle ein „Baum“ aller 30-35 Tage neu gefällt werden. Dem ist nicht so, denn der Stamm muss aber erst eine bestimmte Dicke, Festigkeit bekommen. Übrigens, ein Bambus-Spross braucht ca. 5 Jahre, bis er aus der Erde kommt und das Licht erblickt.
Aber Bambus ist unbestritten eins der schnellsten Gewächse der Welt und wächst ca. 4 mal schneller als Kiefer.
Bambus besitz ein paar hervorragende Eigenschaften und ist in seinen Herkunftsländern ein unentbehrliches Material. Es wird für Häuser- und Gerüstbau, Brückenbau und fast unendlich vielen Dingen eingesetzt. Somit ist es dort wo es wächst ein sehr nachhaltiges Produkt.
Das gilt aber nicht für den westlichen Kommerz, wo Bambus über lange See-Strecken importiert werden muss. Hinzukommt das für diesen zusätzlichen Riesenmarkt, der natürlich wachsende Bambus nicht ausreicht. Es werden nach und nach, wie schon bei Baumwolle oder Kaffee riesige Plantagen angelegt. Tropischer Regenwald muss für Bambus weichen. Das ist zwar für die CO2-Billanz nicht schlimm, da diese durch Bambus gut ersetzt wird. Für die Fauna ist es aber schlecht, da wieder eine große Monokultur mehr entsteht.
Hinzukommen die meist schlechten Arbeitsbedingungen.
Bambus ist auch für unseren Bereich Gartenmöbel und speziell für Terrassenböden sehr gut geeignet. Dennoch muss hier jeder für sich entscheiden, ob die negativen Seiten einfach ignoriert werden können. Bei uns werden Sie Bambus nicht finden.
Wo nach unserer Meinung Bambus völlig überflüssig ist oder teilweise gar nichts zu suchen hat, sind die tausend Kleinprodukte.
Hierzu muss man wissen, wie zum Beispiel ein Bambusbrett entsteht.
Aus einem Bambusstamm kann man ja keine Bretter schneiden. Diese sind nur ein paar Zentimeter im Durchmesser und innen hohl. Der Stamm wird also zerteilt und dann in feine Streifen geschnitten. Um es laienhaft, sinnbildlich zu verdeutlichen.
Nehmen Sie 200 Schachteln Streichhölzer und kippen Sie diese auf einen Haufen. Nun machen Sie daraus ein Küchenbrett. Jetzt werden Sie sich vorstellen können, wieviel Leim, Harze und chemische Stoffe notwendig sind, dass daraus ein festes Brett entsteht.
Überwiegend werden die Produkte auch da hergestellt, wo der Bambus wächst. China ist dabei das größte Exportland, wo es unzählige Produktionsstätten gibt. Das diese alle nur unbedenkliche Zusatzstoffe einsetzen darf sehr bezweifelt werden.
Deshalb plus die vorgenannten Punkte halten wir Bambus für Spielzeug und Küchenartikel für absolut nicht nachhaltig.
Teilweise ist es sogar gesundheitsschädlich. Speziell bei Trinkbecher, Schüsseln, eben alles was geformt ist, aber auch vielen Schneidbrettern ist Melamin drin enthalten.
Selbst die Regierung hat das inzwischen erkannt und ist wieder mal zurückgerudert, nachdem sie zuvor geworben haben, Trinkbecher, Strohhalme aus Bambus herzustellen und zahlreiche Kindergärten mit Bambus-Geschirr ausgestattet worden. „Das konnte man ja vorher nicht wissen“, was alles drin enthalten ist.
Dieser Beitrag ist nur unsere Meinung und nach besten Gewissen erstellt.